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T-Gruppe, kurz für Trainingsgruppe, ist ein Begriff, der sich auf eine Form des Erfahrungslernens in einem Gruppenrahmen bezieht. T-Gruppen wurden durch die Arbeit von Kurt Lewin, einem deutsch-amerikanischen Psychologen, in den 1940er und 1950er Jahren populär gemacht.

Der Hauptzweck einer T-Gruppe besteht darin, persönliches und zwischenmenschliches Wachstum zu fördern, indem ein unterstützendes und reflektierendes Umfeld geschaffen wird. T-Gruppen bestehen in der Regel aus einer kleinen Gruppe von 6 bis 14 Teilnehmenden, die sich zu strukturierten Aktivitäten und Gruppenreflexionen zusammenfinden.

In einer T-Gruppe nehmen die Teilnehmenden an verschiedenen Gruppenübungen und Interaktionen teil, die sich auf Selbstwahrnehmung, Verhalten in Gruppen, Kommunikation, Feedback und Gruppendynamik konzentrieren. Bei den Aktivitäten geht es oft darum, persönliche Erfahrungen auszutauschen, Emotionen auszudrücken, Feedback zu geben und zu erhalten. Bewusste bzw. unbewusste, individuelle und gruppendynamische Verhaltensweisen werden gemeinsam erkundet. Ein T-Gruppen-Leiter*in hilft hierbei.

Zu den wichtigsten Grundsätzen von T-Gruppen gehören:

  • Erfahrungsorientiertes Lernen: T-Gruppen legen den Schwerpunkt auf das Lernen durch unmittelbare Erfahrung, anstatt sich ausschließlich auf theoretische Konzepte zu stützen. Die Teilnehmenden beteiligen sich aktiv an den Gruppeninteraktionen und reflektieren ihre eigenen Verhaltensweisen, Wahrnehmungen und Reaktionen.
  • Feedback und Reflexion: T-Gruppen bieten den Teilnehmenden die Möglichkeit, Feedback von anderen zu erhalten und über ihr eigenes Verhalten, ihre Gedanken, ihre Haltung und Gefühle zu reflektieren. Dieses Feedback zielt darauf ab, die Selbstwahrnehmung zu verbessern und persönliches Wachstum zu fördern.
  • Erforschung der Gruppendynamik: T-Gruppen konzentrieren sich auf das Verständnis und die Untersuchung der Dynamik, die innerhalb der Gruppe entsteht. Dazu gehört die Untersuchung von bewussten und unbewussten Machtdynamiken, Kommunikationsmustern, Konfliktlösung und der Auswirkungen des Verhaltens des Einzelnen auf die Gruppe als Ganzes und umgekehrt.
  • Vertraulichkeit und Vertrauen: T-Gruppen fördern ein Umfeld des Vertrauens und der Vertraulichkeit, in dem sich die Teilnehmenden sicher fühlen, wenn sie persönliche Erfahrungen und Gefühle mitteilen. Dies schafft einen unterstützenden Raum für Erkundung und Wachstum. Die T-Gruppenleitung hat eine haltende, sprich containende Funktion. Hier wirkt auch das Konzept der psychologischen Sicherheit rein.

T-Gruppen werden in verschiedenen Kontexten eingesetzt, z. B. zur Entwicklung von Führungskräften, zur Teambildung, zur Konfliktlösung und zum Training zwischenmenschlicher Fähigkeiten. Sie werden häufig in Organisationen, Bildungseinrichtungen und therapeutischen oder beratenden Einrichtungen eingesetzt. Wir bei oezpa nutzen die T-Group als festen Bestandteil unserer Weiterbildungen. Die Teilnehmenden schätzen dieses Format, das sie hier die Möglichkeit haben, bewusste und unbewusste Phänomene in der Weiterbildungsgruppe zu erleben, um daraus zu lernen.

Insgesamt bieten T-Gruppen eine einzigartige Plattform für Einzelpersonen und Gruppen, um Erkenntnisse über sich selbst, ihre Interaktionen mit anderen und die Gruppendynamik zu gewinnen. Durch Erfahrungslernen und Reflexion können die Teilnehmenden ihre Selbstwahrnehmung entwickeln, ihre Kommunikationsfähigkeiten verbessern und ihre Fähigkeit zur effektiven Arbeit in Gruppen steigern.

Neben den Weiterbildungen bauen wir T-Gruppen-Lernen regelmäßig in unsere organisatorischen Transformationsprojekte des oezpa-Consulting-Bereiches ein.

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